Terminkalender
Am Nachmittag des 08.09.2019, der nicht nur Tag des Denkmals sondern auch als Deutscher Orgeltag, begangen wird, öffnen sich in Hamm die Tore zweier Kirchen und einer weiteren Spielstätte, die jetzt noch nicht verraten werden soll, um das im Jahr 2018 von der UNESCO ernannte immaterielle Kulturerbe der Orgeln und des Orgelbaus einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Indem wir an anderen Kirchen, als die durch regelmäßige Kirchenkonzerte zu Gast sind, stellen wir hier musikalische Kleinode vor. > mehr
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Jakobuskirche Pelkum |
St. Pankratiuskirche Hövel |
Überraschungsorgel |
Zur Kirche |
Mit einer zum Schultenhof gehörenden Kapelle wird 1147 zum ersten Mal das Gotteshaus in Pelkum erwähnt. Während der untere Teil des Turmes mit seinen seitlichen Pultanbauten noch verbliebene Reste einer romanischen Saalkirche darstellen, stammt der eingezogene Chor mit querrechteckigen Vorjoch und 5/8-Schluss aus dem 14. Jahrhundert und damit aus der Gotik. Erst 1738/39 entstand das Langhaus als Querrechteckiger Saal mit zwei schmalen Gewölbejochen. |
Bereits im 11. Jahrhundert soll an der Stelle der heutigen Kirche eine dem Pankratius geweihte Holzkirche gestanden haben, die dann Anfang des 12. Jahrhunderts durch eine gotische Hallenkirche ersetzt wurde. Dies wurde wiederum von 1892-94 durch einen neugotischen Kirchbau ersetzt, von dem sich nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges heute nur noch der Turm erhalten hat. Das Kirchenschiff wurde 1954-57 nach Entwürfen des Architektenpaares Kleffner/Kleffner-Dirxen neu errichtet. Die zwei Glocken von 1511 und 1678 stehen unter Denkmalschutz. |
Um an den Konzerten an der Überraschungsorgel teilnehmen zu können, bitten wir um eine Anmeldung per Mail unter Angabe von Namen, Adresse und Zeitpunkt, welches der an der Überraschungsorgel gegebenen Konzerte besucht werden möchte: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! |
Zur Orgel |
Die Orgel wurde 1957 mit zwölf klingenden Stimmen erbaut durch die Firma Detlef Kleuker in Bielefeld-Brackwede. Zeittypisch wurde sie als neobarocke Orgel erbaut, die ihren Charakter durch ein eingebautes Hinterwerk für das zweite Manual in ihrem Aufbau verschleierte, denn man strebte nach einer räumlich getrennten Aufstellung der den verschiedenen Manualen zugeordneten Klang erzeugenden Pfeifen. In ihrem sehr spitzen und grundtonlosen Klang zeigte sie sich aber umso typischer als Instrument jener Nachkriegsjahre. Ein zweites Charakteristikum dieses Orgeltypus ist die mechanische Steuerung der Tonventile, bei der durch den Tastendruck des Spielenden die Tonventile geöffnet werden und sich auch Ein- und Abschwingverhalten der Pfeifen variieren lassen, was zu einem sprechenden Klangbild führt. Im Jahre 2003 wurde es durch den Hammer Orgelbauer Ulrich Lohmann umgebaut und klanglich abgemildert. |
Auch aus dem Jahre 1957 stammt die Stockmann-Orgel in der Pankratiuskirche Hövel. Deutlich zeigen sich neben Gemeinsamkeiten in dem sich ebenfalls stark neobarock ausgeprägten Klangbild doch einige Spezifika: die Tonsteuerung ist durch eine elektrische Traktur realisiert, bei der durch den Tastendruck des Spielers in den Windladen elektrische Magnete aktiviert werden, die den Spielwind zur Klangerzeugung an die Pfeife freigeben. Der Umbau von 2016 durch die Münsteraner Firma Fleiter war hier weitreichender: das Nebenwerk wurde um etliche Stimmen an Klangnuancen erweitert. Besonders aus der Romantik kommende Zungenstimmen wie Streicher und eine Schwebung sorgen für eine extreme stilistische Auffächerung der Klangmöglichkeiten. Bei der Erweitung von Stimmen im Pedal wie auch bei Einbau von Spielhilfen wurde die klangliche Palette für die Darstellung romantischer Orgelmusik extrem erweitert. |
Die Hausorgel ließ sich im Jahre 1963 Hermann Oberlinger, der Besitzer der Orgelbaufirma Oberlinger, für sein Wohnhaus bauen nach den Entwürfen von Prof. Karl Köhler, der die erste Orgel dieser Bauart erhielt. Die beiden anderen Orgeln waren für die Brüder Ernst und Hermann Oberlinger, die Eigentümer der Firma Oberlinger. Im Jahre 2010 kam die Orgel nach Hamm und wurde durch eigenständige Pedalregister in ihren Spielmöglichkeiten extrem erweitert. Die Windlade des zweitens Manuals wurde um das Register Krummhorn erweitert und ein Glockenspiel nach Gebr. Stumm mit 36 Glocken wurde eingebaut. Die Arbeiten hat die Orgelbaufirma Stockmann aus Werl ausgeführt, die auch die Orgel betreut. |
14:00 |
Die Kirche öffnet. Herr Gisbert Hielscher steht für Führungen – auch zwischen den Orgelkonzerten – bereit. |
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15:00 |
Orgelkonzert Heiko Ittig Werke von Johann Praetorius, Matthias Weckmann und Johann Sebastian Bach |
Orgelkonzert Andreas Schwanewilms Werke von Nicolaus Bruhns, Dieterich Buxtehude und Felix Mendelssohn Bartholdy |
Orgelkonzert Werner Kalkuhl Werke von |
16:00 |
Orgelkonzert Werner Kalkuhl Werke von |
Orgelkonzert Heiko Ittig Werke von Johann Praetorius, Matthias Weckmann und Johann Sebastian Bach |
Orgelkonzert Andreas Schwanewilms Werke von Nicolaus Bruhns, Dieterich Buxtehude und Felix Mendelssohn Bartholdy |
17:00 |
Orgelkonzert Andreas Schwanewilms Werke von Nicolaus Bruhns, Dieterich Buxtehude und Felix Mendelssohn Bartholdy |
Orgelkonzert Werner Kalkuhl Werke von |
Orgelkonzert Heiko Ittig Werke von Johann Praetorius, Matthias Weckmann und Johann Sebastian Bach |
Disposition |
I. Hauptwerk 1. Principal 8' 2. Rohrflöte 8' 3. Oktave 4' 4. Blockflöte 2' 5. Mixtur IV
II. Nebenwerk 6. Holzgedackt 8' 7. Flöte 4' 8. Principal 2' 9. Sesqualter II
Pedal 10. Pommer 16' 11. Oktavbass 8' 12. Choralflöte 4'
Koppeln: Man I/ Man II – Man I/Ped - Man II/Ped Wippenkoppeln
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Hauptwerk I C – g''' 1 Bordun 16 ' C - E neue Pfeifen 2 Prinzipal 8 ' 3 Rohrflöte 8 ' 4 Viola alta 8 ' C - H neu 5 Voce humana 8’ ab c°, vorher Oct. 4' Positiv Prospekt 6 Oktave 4 ' 7 Traversflöte 4 ' neu 8 Quinte 2 2/3' 9 Schwiegel 2 ' aus Positiv 10 Terz 1 3/5' 11 Mixtur 4 f. 1 1/3' 12 Trompete 8 ' Tremulant
Schwellwerk II C – g''' 13 Viola da Gamba 8 ' neu 14 Holzgedackt 8 ' 15 Gemshorn 8 ' 16 Vox coeleste 8 ' neu ab c° 17 Prinzipal 4 ' neu 18 Rohrgedackt 4 ' C – e° neue Pfeifen 19 Hohlflöte 2 ' aus HW 20 Sifflöte 1 1/3' 21 Scharff 3f 1 ' 22 Fagott 16 ' neu 23 Hautbois 8 ' neu Tremulant
Pedal C – f' 24 Subbass 16 ' 25 Oktavbass 8 ' 26 Gedackt 8 ' 27 Choralflöte 4 ' 28 Posaune 16 ' 29 Trompete 8 ' Transmission aus HW 30 Trompete 4 ' Transmission aus HW II / I II / P I / P II / I Super I / P Super II / P Super II / II Super Registerfessel Manualkoppeln Pedalkoppeln II / I Sub II / II Sub II Äquallage ab |
Manual I Gedackt 8´ Quintade 4´ Prinzipal 2 ´ Cymbel 2-3- fach Regal 8´ ´ Manual II Rohrflöte 8´ Kleingedackt 4´ Gemshorn 2´ Sifflöte 1´ Sesquialter 2 fach Krummhorn 8’ Glockenspiel Tremulant Cymbelstern
Pedal Subbass 16´ Oktavbass 8´ Rohrquintade 4´ Waldflöte 2´ Sordun 16´
Motor 120 mm WS 13 m³, Winddruck 53/67 mm WS, 890 Pfeifen Jedes Register ist voll ausgebaut - keine Transmissionen Traktur mechanisch mit Schleifladen, Windladen und Schleifen aus Eiche Koppeln: Man I/ Man II – Man I/Ped - Man II/Ped Wippenkoppeln
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